Mit dem Thema Lasik kam ich das erste Mal im Jahr 2009 in Berührung, als mir eine Arbeitskollegin von ihrer gerade durchgeführten Augen-Laser-OP erzählte. Als sie mir das dazugehörige Video der Augen-Operation zeigen wollte, wäre ich fast schreiend aus dem Büro gelaufen. Fast…ich bin nicht geflüchtet, aber ich habe mir das Video auch nicht angesehen.
Seitdem hat mich das Thema immer mal wieder begleitet, ich habe mich in all den Jahren aber nicht näher damit befasst. Ich kam mit meinen Kontaktlinsen sehr gut zu Recht, meine Sehschwäche war noch nicht so schlimm, dass ich mich nicht auch ohne Brille durch die Wohnung hätte bewegen können. Zu groß war die Panik vor solch einer OP.
Die Entscheidung für die Lasik / Vorbereitung auf die Lasik / Der Tag der Augen-OP / Nach der Lasik / Kosten der Lasik
Die Entscheidung für die Lasik
Doch eine Reise nach Dubai im Herbst vergangenen Jahres brachte die Wende. Zwei Ereignisse brachten den Ausschlag, dass ich mich letztendlich doch einer Augen-Laser-OP unterzog. Auf Langestreckenflügen trage ich immer eine Brille, da die trockene Luft im Flugzeug und die Klimaanlage die Augen sehr reizen. Doch trotz dieser Vorsichtsmaßnahme war mein Auge am nächsten Tag nachdem ich den ganzen Tag Kontaktlinsen getragen hatte dick geschwollen und entzündet. Abends traf ich mich mit einer Freundin, der ich zufällig von meiner Panik vor einer Lasik erzählte. Sie berichtete mir, dass es ihr ähnlich erging wie mir und dass sie Valium bekommen hätte und dadurch die Lasik-Operation ruhig überstanden hätte. Im weiteren Verlauf meiner Reise traf ich noch mehrere Leute, die mir alle von ihrer gelungenen Augen-OP vorschwärmten. Das bemerkenswerte daran, egal, mit wem ich mich unterhielt, niemand sagte, dass es eine gute oder sehr gute Entscheidung war, sich die Augen lasern zu lassen, alle nutzten die Formulierung “es war die beste Entscheidung meines Lebens”.
Nach meiner Rückkehr nach Deutschland fasste ich den Entschluss, das Projekt Augen lasern anzugehen. Immer unter der Prämisse ein Schritt nach dem anderen und der Gewissheit im Hintergrund ich kann jederzeit abbrechen.
Der erste Schritt war eine kostenlose Untersuchung im Beratungszentrum. Hierbei wird überprüft, ob die Augen überhaupt die Voraussetzungen für eine Lasik erfüllen. Es dürfen keine Erkrankungen vorliegen, die Hornhaut benötigt eine gewisse Dicke und die Sehschwäche darf nicht zu groß sein.
Mein Alltag mit Brille und Kontaktlinsen
Eine Brille benötigte ich seit über 13 Jahren aufgrund einer Kurzsichtigkeit. Auf dem linken Auge hatte ich -3,5 Dioptrin und rechts -2 bezogen auf die Kontaktlinsen. Im Augenzentrum wurden Werte von -4 und -2,5 gemessen.
Meine Brille trug ich nur zu Hause, aber so gut wie nie, wenn ich vor die Tür ging, da mir zum Beispiel beim Treppen runter gehen immer schlecht wurde, wenn ich unter der Brille durchschaute. Ich war diese einfach nicht gewöhnt.
Auch wenn ich meist mit den Kontaktlinsen gut klar kam, so gab es doch im Laufe der Jahre einige Erfahrungen, die nicht wirklich schön waren. Als ich mit meiner Mutter in New York war riss mir plötzlich die Kontaktlinse im Auge, so etwas ist mir weder vorher noch hinter her je wieder passiert. Es ist zwar schon öfters vorgekommen, dass beim heraus nehmen der Kontaktlinsen eine gerissen ist und Teile dann auch mal für mehrere Tage im Auge verschwunden waren, doch einfach so im Auge ist noch nie eine kaputt gegangen. Unglaublicherweise kann man zwar in den Drogeriemärkten in den Staaten alle möglichen Medikamente und auch Psychopharmaka kaufen, Kontaktlinsen sind dort aber nicht frei verkäuflich, sondern werden nur alle drei Monate per Rezept vom Augenarzt abgegeben. Jeder, der schon mal länger nur mit einer Kontaktlinse im Auge durchstehen musste, weiß wie schlecht man sich dabei fühlt und wie flau es einem im Magen wird.
Auch beim längeren Tragen der Linsen und in stickigen Räumen wurden die Linsen oft sehr trocken, so dass man nichts oder nur noch schlecht sehen konnte. Auch beim Campen ist es mühsam, nachts im Zelt mit Spiegel und Taschenlampe die Linsen aus dem Auge zu friemeln. Aufgrund der Kurzsichtigkeit konnte ich zwar zu Hause und beim Lesen auf eine Sehhilfe verzichten, doch sobald ich unterwegs war, benötigte ich eine Brille oder die Linsen.
Die Voruntersuchung ergab, dass meine Augen oder besser gesagt die Dicke der Hornhaut perfekt für eine Lasik geeignet waren. Auch eine Hornhautverkrümmung wurde hierbei festgestellt. Der nächste Schritt war eine mehrstündige Untersuchung im Augenzentrum. Meine Panik hatte ich noch nicht überwunden, aber ich war fest entschlossen, immer einen Schritt nach dem anderen zu machen. Also vereinbarte ich einen OP-Termin.
Vorbereitung auf die Lasik
Zwei Wochen vor der Lasik dürfen keine weichen Kontaktlinsen mehr getragen werden, bei harten Kontaktlinsen sind es sechs Wochen, in denen diese nicht getragen werden dürfen.
Nach der Lasik dürfen die Augen eine Woche lang nicht geschminkt werden, wer nicht ganz ohne MakeUp auskommen will für den empfiehlt es sich, vorab die Wimpern färben zu lassen. Dies sollte aber mindestens eine Woche vor der OP geschehen.
Der Tag der Augen-OP
Am Tag der Lasik darf kein MakeUp, Parfume / Rasierwasser benutzt werden. Es ist erlaubt eine Begleitperson im Operationssaal dabei zu haben, ist dies gewünscht, so gelten diese Regeln ebenfalls für die Begleitperson.
Für den Termin sollten drei bis vier Stunden eingeplant werden. Die Operation selbst dauert zwar nur 10-15 Minuten aber zuvor finden noch viele Untersuchungen statt und nach der Lasik-OP heißt es zunächst 45 Minuten ruhen und die Augen schließen.
Am Tag der Lasik hielt sich meine Nervosität anfangs noch in Grenzen, viel aufgeregter war ich am Abend zuvor. Was mir am Tag der Augen-Operation geholfen hat, waren auch die vielen Untersuchungen, die zuvor noch durchgeführt werden. Zahlreiche Tests und Überprüfungen werden vor der eigentlichen Lasik-Operation noch durchgeführt und in Gesprächen noch mal auf die OP, sowie deren Risiken eingegangen. Es entwickelte sich dadurch fast eine Routine zuerst hier reinschauen, dann dort und dann wird hier noch etwas überprüft. Durch die vielen Untersuchungen bekam man den Eindruck, als sei die OP nur noch ein weiterer Schritt.
Besonders spannend fand ich ein Gerät, welches einen Abdruck vom Auge macht. Keine Sorge man schaut dabei nur, wie bei den meisten anderen Untersuchungen auch, in eine Röhre. Die Lage des Auges ist in sitzender und liegender Position unterschiedlich. Der Augenabdruck, den man sich wohl ähnlich einem Fingerabdruck vorstellen kann, wird während der Operation bildlich aufs Auge gelegt, so dass der Arzt ganz genau weiß, wo er den Laser ansetzen muss.
Die Lasik (Kurzsichtigkeit)
Im OP erhält man zunächst eine Betäubung für die Augen, dies geschieht mittels Augentropfen, von der Betäubung selbst merkt man nichts.
Dann kam der Moment vor dem ich so lange Panik hatte, die OP begann. Doch dank des Valiums, welches ich zuvor bekommen hatte, war ich relativ ruhig. Ich hatte nie Angst, dass bei der Operation etwas passieren könnte, sondern vielmehr vor dem Moment, während man da liegt und nichts tun kann, noch nicht mal die Augen schließen. Aufgrund der Vorgespräche wusste ich auch, dass keine Gefahr besteht, bei der OP zu erblinden.
Die Augen werden mit Klammern offen gehalten, dies hört sich schlimmer an, als es in Wirklichkeit ist, durch die Betäubung merkt man die Klammern nicht. Die Augen werden einzeln nacheinander behandelt, das Auge, welches gerade nicht behandelt wird, ist durch eine Art Wattepad abgedeckt. Los ging es bei mir mit dem linken Auge. Zunächst wird Druck auf das Auge gegeben. Ich muss gestehen, dass ich auf diesen Moment nicht wirklich vorbereitet war. Die Situation ist schon sehr unangenehm aber zum Glück recht schnell vorbei, man hat das Gefühl der Kopf würde zerdrückt. Nach dem linken Auge folgte das rechte, bevor es erst dann an den Laser ging.
Eigentlich dachte ich immer, dass dieser Moment der schlimmste der ganzen OP sein würde, aber den hatte ich bereits überstanden und die Lasik selbst fand ich nur noch höchst spannend und interessant. Man kann sich das Ganze vorstellen als würde man unter einer Glasplatte liegen und dem Operateur von unten zu schauen. Man weiß zwar, dass er die Arbeiten am eigenen Auge durchführt, aber aufgrund der Betäubung merkt man davon nichts und kann alles beobachten. Während der Laser arbeitet, schaut man in ein grünes Licht, der Laser stoppt automatisch, sollte sich das Auge mal bewegen. Beim linken Auge lief der Laser ohne Stopp durch, doch beim rechten Auge war ich schon so entspannt und fand das Geschehen so interessant, dass ich wohl kurz nicht mehr genau auf den grünen Punkt schaute, sondern mich umsehen wollte und der Laser kurz stoppen musste.
Ich war total erstaunt, wie schnell die Augen-OP vorbei war und abgesehen von den ersten Momenten, in denen Druck aufs Auge gegeben werden muss, fand ich einfach alles nur spannend und interessant zum Zuschauen, als dass ich sehr große Angst oder Panik gehabt hätte. Gespürt habe ich, abgesehen vom Druck am Anfang, während des Lasers absolut nichts. Nach einer kurzen Ruhephase, in der die Augen geschlossen sein müssen, geht es in einen Ruheraum. Die ganze Zeit fühlte ich mich gut aufgehoben, trotz meiner vorherigen Panik und hatte immer das Gefühl, die wissen bei jedem Schritt genau, was sie machen.
Nach der Lasik
Direkt nach der Lasik ist zunächst für 45 Minuten, in denen die Augen geschlossen sein müssen, Ruhe angesagt. Danach geht es noch mal zur Kontrolle beim behandelten Arzt. Sein erster Kommentar “jetzt holen wir die Kontaktlinsen raus und dann können Sie nach Hause gehen”. Ich dachte noch er mache Witze, aber nein er hat aus den Augen tatsächlich noch Kontaktlinsen rausgenommen, die er zuvor während der OP auf die Augen gelegt hatte.
Direkt nach der Augen-OP sieht man alles wie durch einen weißen Schleier und es ist kaum möglich, die Augen aufzuhalten. Meine Augen wurden noch einmal getropft, damit ich den Weg nach Hause antreten konnte. Es war mir nur schwer möglich, meine Augen überhaupt offen zu halten und ohne die Tropfen hätte ich dies keine Sekunde geschafft.
Da die Augen direkt nach der Lasik sehr blendempfindlich sind, sollte man in jedem Fall, auch im Winter eine Sonnenbrille mitnehmen.
Begleitperson
Auch wenn ich nur vier U-Bahn Stationen von der Augenklinik entfernt wohne, hatte ich mir eine Begleitperson für den Nachhauseweg mitgebracht. Und dies war auch gut so. Denn die Augen lassen sich direkt nach der OP nur schwerlich bis gar nicht aufhalten. Es tut nicht weh, aber es ist einfach anstrengend die Augen offen zu halten.
Die Stunden nach der Lasik
Die ersten drei bis vier Stunden nach der Operation waren sehr anstrengend. Ich habe mich ins Bett gelegt und Musik gehört. Jede Stunde muss abwechselnd mit zwei verschiedenen Tropfen getropft werden. Jede Stunde ist eine der beiden dran. Mein ursprünglicher Plan war es mir verschiedene Podcasts auf meinem Tablet anzuhören, doch die Helligkeit des Displays war so hoch (eigentlich normal) eingestellt, dass ich dieses noch keine Sekunde anschauen konnte. Den Playknopf auf dem Handy fand ich schneller, sodass ich in den ersten Stunden nur Musik gehört und gedöst habe.
Damit man nachts nicht am Auge reibt, erhält man eine Augenmaske, da diese aber wegen dem ständigen Tropfen unpraktisch ist und auch zum Schutz vor der Helligkeit habe ich tagsüber ständig meine Sonnenbrille getragen. Nach den ersten Stunden geht es dann wieder besser, Fernsehen schauen ist erlaubt, bei mir war es aber eher TV hören, lesen nicht. Das und die Blendempfindlichkeit haben dazu geführt, dass ich meine ersten Sprach- statt Textnachrichten mit dem Handy verschickt habe.
Im Paket der Augenklinik haben sich sowohl eine Schmerz- als auch eine Schlaftablette befunden, ich habe beides nicht benötigt. Schmerzen hatte ich auch nach der Operation keine. In der ersten Nacht sollte man die Augenmaske aufsetzen, damit man nicht unbewusst im Schlaf an den Augen reibt.
Der Tag nach der Augen-OP
Am Tag nach der Lasik findet die erste Nachuntersuchung statt. Zu diesem Termin erhält man auch den individuellen Tropfplan für die nächste Woche. Irritiert war ich bei der ersten Untersuchung, als ich feststellen musste, dass ich ganz nahe Abstände nicht mehr so gut sehen konnte, ich konnte nur schwer abschätzen, wie dicht der Untersuchungsgegenstand von meinem Auge entfernt war. Doch dieses Problem hatte ich zum Glück nur an diesem ersten Tag. Ich muss gestehen, dass ich das Gefühl habe, dass ich nah nicht mehr ganz so scharf sehen kann, dies bezieht sich nichts aufs Lesen, sondern eher darauf, wie gut man zum Beispiel die Poren im eigenen Gesicht sehen kann. Aber vielleicht habe ich durch die OP auch einfach eine bessere Haut bekommen ;-).
Mein rechtes Auge hatte bereits wieder 100% Sehkraft, mein linkes Auge lag bei 90%, was sich aber noch verbessern würde. Auch von Freunden weiß ich, dass deren zuvor schlechteres Auge direkt nach der OP noch nicht sofort bei 100% war, sondern es erst einige Zeit gedauert hat, bis der vollständige Wert erreicht war. Beim Sehen eingeschränkt ist man dadurch aber nicht.
Die Tage nach der Lasik
In den ersten Tagen nach dem die Augen gelasert worden sind, sollte man diese nicht zu sehr beanspruchen. Auch wenn, außer schminken, alles wieder erlaubt ist, sollte man sich und die Augen noch etwas schonen. Auch habe ich gelernt, dass man die Augen nicht zu fest zusammenkneifen sollte.
Obwohl man direkt wieder arbeiten darf, ist es meiner Erfahrung nach besser, nicht direkt wieder voll einzusteigen, zumindest je nachdem, in welchem Beruf man arbeitet. Sich direkt wieder zehn bis zwölf Stunden vor den Bildschirm zu knallen, wie ich es sonst gewohnt bin, ist eher schlecht und anstrengend für die Augen. In den ersten Tagen sieht man meist noch einen trüben Schleier und die Augen sind schnell müde.
Ich hatte in den ersten Tagen ständig unterbewusst das Gefühl, dass ich meine Brille suchen müsste, nur um im gleichen Moment zu realisieren ach nein die brauchst Du nun ja nicht mehr. Auch ein RTL-Kollege zeigte sich erstaunt über die schnelle Entwicklung und meinte nur „das war vorgestern und Du springst hier schon wieder so rum“.
Eine Freundin erzählte mir, dass sie in der ersten Woche ein stetiges Fremdkörpergefühl im Auge hatte, dass dieses aber just nach einer Woche, wenn man auch mit dem Tropfplan fertig ist, wieder weg war.
Solche Probleme hatte ich nicht, aber ich sah oftmals verschwommen, wenn ich auf den Bildschirm starrte. Anfangs dachte ich meine Augen seien trocken und fing daher in der zweiten Woche, nachdem der Tropfplan beendet war und man individuell tropfen soll, an sehr häufig zu tropfen. Zu häufig. Ich habe teilweise alle 10-15 Minuten getropft. Dies war zu viel und mein linkes Auge hat sich leicht entzündet.
Geholfen hat der Kommentar einer Freundin, nicht nur die Augen müssten sich an die neue Situation gewöhnen, sondern auch das Gehirn. Recht hat sie, das Gehirn war es so lange gewohnt die Augen auszugleichen, dass sich nun zuerst alles wieder einpendeln musste.
Sowohl arbeiten als auch Auto fahren ist direkt wieder erlaubt, dennoch wäre ich mit beidem vorsichtig.
Morgens war meine Sicht immer perfekt und mit dem rechten Auge hatte ich keine Probleme, nur mit dem linken sah ich ab und an mal noch leicht verschwommen. Ich merkte aber auch dass je angestrengter ich war und je später am Tag es wurde, desto schlechter sah ich. Das zeigte mir, dass mit der Operation alles gut verlaufen war, da ich morgens ja problemlos sehen konnte, doch ich meine Augen zu sehr anstrengte, da ich abends teilweise nicht mehr Nachrichten auf dem Smartphone lesen konnte.
Da die Augen anfangs sehr blendempfindlich sind und schnell ermüden, würde ich von langen Autofahrten und Nachtfahrten abraten. Kurze Fahrten tagsüber waren aber schon direkt nach der Operation kein Problem.
Gerade in der ersten Zeit waren meine Augen sehr trocken. Geholfen hat, dass ich in dieser Zeit von den Tropfen auf Gel umgestiegen bin.
Am 5. Tag bin ich morgens mit verklebten Augen aufgewacht. Keine Panik. Von dem vielen Tropfen und dadurch, dass man an den Augen nicht reiben darf, hatten sich meine Wimpern etwas verklebt. Vorsichtig und mit etwas Wasser konnten die Verklebungen gelöst werden. Meine Augenlieder waren die ganze Zeit etwas verdickt, wie wenn man sehr viel heult, das kommt vom vielen tropfen. Hinzu kam ab dem dritten Tag eine kleine Erkältung, was da sicherlich auch mit reingespielt haben dürfte.
Diese Tipps helfen Dir in der ersten Zeit:
- Bildschirm dunkler stellen
- Das Licht in den Räumen dämmen
- Immer eine Sonnebrille griffbereit halten
- Augen nicht überanstrengen
- Nicht am Auge reiben
- Nicht zu oft tropfen
- Es ist völlig normal und es ist alles okay, wenn man in der ersten Zeit ab und an noch verschwommen sieht, gerade je später am Abend es ist bzw je länger man bereits wach ist.
Die Wochen nach der Augen-OP
Nach der ersten Woche darf man sich wieder am Auge schminken, die meisten Sportarten sind erlaubt, aber das Baden in öffentlichen Bädern ist in den ersten zwei Wochen und Flaschentauchen in den ersten vier Wochen nicht erlaubt.
Meine Augen-Operation ist nun 2,5 Monate her und ich habe keinerlei Probleme mehr. Nur morgens nach dem Aufwachen muss ich meist noch einmal tropfen, dies aber auch nicht jeden Tag. In zwei Wochen findet die Nachuntersuchung statt (Update folgt). Ich sehe alles problemlos ohne Schleier und auch entfernte Gegenstände und Menschen sehe ich nun wieder deutlich und scharf. Es kommt mir vor, als sei die Lasik schon viel länger her, so sehr habe ich mich an das neue Gefühl bereits gewöhnt. Auch wenn ich vorher meist keine Probleme mit den Kontaktlinsen hatte, so ist das Sehen mit den eigenen Augen doch etwas anderes.
Kosten der Lasik
Ich habe für die Lasik-Operation 2.600 € bezahlt, pro Auge. Ja, es gibt auch günstigere Anbieter. Mir war es bei der Wahl der Augenklinik wichtig, dass der Arzt einen guten Ruf hat und dass die meisten meiner Freunde und Bekannte auch dort waren und gute Erfahrungen gemacht hatten. Da ich eh schon Panik im Vorfeld hatte, wollte ich diese nicht dadurch erhöhen, dass ich mir Gedanken über meine Arztwahl machen musste. Ich wollte sicher sein, dass die neusten Geräte verwendet werden. Ich habe das Geld auch nicht im Überfluss, aber meine geplante Reise nach Südafrika musste dann eben dieses Jahr ausfallen und wird irgendwann in den nächsten Jahren nachgeholt.
Eine Freundin ist für Ihre Behandlung für 900 € nach Istanbul geflogen und alles ist gut gegangen. Es gibt Kliniken, die die Operation für 1.200 oder sogar 800 € pro Auge anbieten. Diese Entscheidung muss jeder für sich selbst treffen. Ich weiß von Fällen, in denen die Sehstärke hinterher nicht bei 100% lag und die Person seitdem immer überall einen Grünschleier sieht. Ich hatte meinen Arzt darauf angesprochen und dieses Problem trat wohl früher mit alten Geräten auf, lässt sich aber in einer Nachkorrektur beheben.
Je nachdem, wo man sich die Augen lasern lässt, besteht die Option in einem gewissen Zeitraum kostenlos nachgelasert zu werden, sollten sich die Augen wieder verschlechtern. Ich kann meine Augen bis zu 5 Jahre nachlasern lassen.
Die Kosten für die Lasik Behandlung müssen von der privaten Krankenkasse zumindest anteilig übernommen werden. Auch wenn manche private Krankenkassen sich anfangs dagegen wehren, sind sie laut aktueller Rechtsprechung dazu verpflichtet. Es empfiehlt sich daher, vor der Behandlung eine Untersuchung für einen kostenpflichtigen Kostenvoranschlag durchführen zu lassen.
Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen zu der Augen-Operation nichts hinzu, es ist in den meisten Fällen aber möglich die Kosten als außergewöhnliche Belastungen steuerlich geltend zu machen.
Ob diese Summe es wirklich wert ist, muss jeder für sich selbst beantworten. Hier kann man sicherlich nicht die Kosten für Brille und / oder Kontaktlinsen, sowie Zubehör eins zu eins gegeneinander aufrechnen, sondern man muss wissen, ob die Freiheit nicht mehr auf die Sehhilfe angewiesen zu sein den Betrag wert ist. Ich konnte und kann nach der OP nur umso mehr die Frage für mich mit Ja beantworten, es ist ein neues Lebensgefühl.
Der richtige Zeitpunkt für eine Lasik
Da in den zwei Wochen vor der Lasik keine Kontaktlinsen mehr getragen werden dürfen und auch nach der Lasik einiges zu beachten ist, sollte der Zeitpunkt für die Lasik schon im Vorfeld gut geplant werden. So wollte ich beispielsweise nicht während der Karnevalszeit ständig mit Brille rumlaufen müssen und habe mich daher dazu entschieden, die Augen-OP erst nach der Session durchführen zu lassen.
Die Voruntersuchungen und die Terminvereinbarung sollten rechtzeitig durchgeführt und vereinbart werden, sonst ist der Wunschtermin schnell vergeben.
Da man sich nach der Lasik eine Woche nicht schminken darf, sollte man sich, sofern einem das wichtig ist, auch Gedanken über anstehende Events wie beispielsweise Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten machen.
Generell würde ich auch empfehlen die Laserbehandlung nicht unbedingt im Sommer durchzuführen. Möglich ist das natürlich schon. Aber die Augen sind gerade am Tag der Operation und ein, zwei Tage danach sehr lichtempfindlich, da hilft es dann schon, wenn das Wetter draußen noch etwas trübe ist 😉
Würde ich es wieder tun?
Ja, auf jeden Fall! Nachdem ich nun einmal alles überstanden habe und weiß, wie es ist, würde ich mich wieder dafür entscheiden. Es ist nichts, was ich jeden Tag haben muss. Aber das was ich dadurch gewonnen habe, war es mir wert.
Ich habe die Lasik-Operation bisher keine einzige Sekunde bereut. Und ja einen Nachteil gibt es, früher waren beim Zwiebel schneiden die Augen durch die Kontaktlinsen geschützt heute heule ich wie ein Schlosshund.
Ob ich es hätte früher machen sollen? Darüber lässt sich diskutieren. Nachdem ich die Operation jetzt eh gemacht habe, hätte ich mir einige Kosten für Kontaktlinsen, Zubehör und Brillen in den letzten Jahren sparen können. Auch wären mir einige unangenehme Situationen aufgrund von trockenen Kontaktlinsen erspart geblieben. Aber ich habe diese 5 Jahre der Entscheidung gebraucht. Ich kam mit den Kontaktlinsen fast immer gut zu Recht und erst die Reise nach Dubai und immer mal wieder kleinere Erlebnisse brachten bei mir den Wendepunkt.
Das Video meiner eigenen Lasik-Behandlung habe ich hier vor mir auf einem USB-Stick vorliegen. Ich habe es mir noch nicht angeschaut und werde dies wahrscheinlich auch niemals tun.
Update Juni: Nach drei Monaten findet eine Nachuntersuchung der Augen vor Ort in der Klinik statt. Die Untersuchung ging in 15 Minuten über die Bühne und die Werte waren alle gut. Die Hornhaut ist noch etwas trocken und aufgeraut, daher soll ich etwas öfter tropfen, als aktuell nur einmal morgens, doch das merke ich im Alltag nicht, dies hat nur die Untersuchung ergeben. Alles in allem also top 🙂
Update Juli 2016: Meine Lasik-OP ist nun 1 Jahr und vier Monate her und ich kann vielen anderen nur zustimmen, die Entscheidung für die Operation, war eine der besten meines Lebens. Ich habe heute keinerlei Probleme mehr mit unscharf sehen, weder nah noch fern, weder morgens noch abends. Schmerzen habe ich auch weiterhin nie gehabt. Was ich weiterhin tun muss, sind meine Augen mindestens einmal, meist mehrfach am Tag zu tropfen. Aber das ist wirklich keinerlei Problem und im Vergleich zu früher eine riesige Erleichterung. Meine Meinung hat sich nicht geändert: Ja, ich würde es wieder tun.